- Zurückgelegte Strecke: Rüthi – Innsbruck – Villach – Bovec – Smarje – Piran – Isola
- Länder: Österreich & Slowenien
- Tagesweisheit: Eine im Frieden lebende Menschheit wird die Früchte eines immerwährenden Sieges ernten, die süsser schmecken als solche, die auf blutdurchtränktem Boden wachsen.
- Zitat: „Fürchte dich nicht, du wirst beschützt sein.“
Der GnueHeuDunge-Corona-Eindruck in Österreich: Ich war nur ein Tag dort, daher schwierig zu beurteilen. Masken werden kaum getragen, auch in Geschäften nicht, dafür scheint die 3G-Nichtsnutz-Diskriminierungs-Rassismus-Anti-Gesundheits-Regel schon weit fortgeschritten; Stichwort Gastronomie. Obwohl die, in denen ich war drauf pfiffen.
Der GnueHeuDunge-Corona-Eindruck in Slowenien: Ich war nun drei Tage in Slowenien. Hier ist es ähnlich wie in Österreich. Stofffetzen trägt kaum einer. An der Küste gar nicht. Aber auch hier soll die besagte 3G-Regel schon weiter fortgeschritten sein, gemerkt hab ich auch hier nichts davon.
Die Kuh braucht noch ein Abenteuer. Ich wollte ja in der Schweiz bleiben, aber sie hat solange auf mich eingeredet, bis ich dem Druck nachgab. „Soll die Montagssau bei diesem Hudel-Wetter ihren Spass auf der Alp haben“ – aber sie, die Kuh, will noch etwas raus. Gut, dann erfüllen wir ihr diesen Wunsch eben. Und zugegeben, mein Traumjob wäre momentan ja Corona-Inspektor-Reisereporter. Die ganze Welt bereisen und berichten wie es in anderen Ländern ausschaut und ganz nebenbei andere Kulturen und Mentalitäten kennenlernen. Daher hat die Kuh schon Recht – klingt nach einem spannenden Abenteuer noch etwas aus der Schweiz raus zukommen. Für die ganze Welt reicht es kaum, für ein paar Länder aber sehr wohl. Also, auf-auf und ab in den Osten!
So ging’s am Samstag in Rüthi los. Im Bus können wir nur Radio hören. Die mediale Propaganda in Österreich ist ja noch schlimmer. Der Alphütten-Präsident labert davon, das sich in den österreichischen Alphütten die Gäste aus der Niederlande und Deutschland gut an die 3-G Regel halten würden, die wären sich das gewohnt. Nur mit den Schweizern gäbe es immer wieder Probleme. Ja schau mal einer an, wiedermal eine Meldung die uns beiden ein Lachen entlockt. Die rebellischen Schweizer, es gibt sie noch! Zieht euch warm an West-Europa, nicht mit uns! 🙂 (Schön wär’s!)
In Innsbruck machen wir einen längeren Halt und erkunden die Altstadt. Die ist wirklich zauberhaft schön. 2657 feuervergoldete Kupferschindeln soll es dort geben.
Ich flaniere durch die Stadt und schaue dem Treiben zu – ein Hauch Sonne scheint über der Stadt und die Menschen wirken relativ entspannt. Es herrscht buntes Treiben und die Terrassen vor den Cafés sind voll. Es ist schön, nach langer Zeit wiedermal in einer Stadt zu sein. Im Buchladen kaufe ich mir eine Handvoll Reiseführe, dann geht’s auch schon weiter Richtung slowenische Grenze. Tuck-Tuck, Tuck-Tuck. Kurz davor finden wir ein nettes Plätzchen am Millstätter See zum übernachten – wir lernen noch ein paar andere Reisende kennen und genehmigen uns mit ihnen ein Gute-Nacht-Bierchen.
Am Sonntag geht’s weiter Richtung Slowenien. Nun also slowenisches Radio – wir nicht mehr viel verstehe. Wettertechnisch erst mal nichts neues. Petrus war bis anhin wirklich nicht auf unserer Seite diesen Sommer. Wir fahren bei Kranskja Gora vorbei und dann über einen Pass Richtung Soça-Tal. Die Passstrasse ist eng, gepflastert und alt. Der Bus rattert und die Altholzdecke knattert, aber er macht sich gut und bis anhin läuft er einwandfrei. Wir fahren bis nach Bovec und legen trotz trübem Wetter immer wieder einen Stopp ein, um die landschaftlichen Eindrücke festzuhalten. Slowenien ist klein, aber wunderschön. Alles wirkt ruhig und sehr sauber. Hügelige Berglandschaften wechseln sich ab mit schroffen Tälern. Und das Wasser im bekannten Soça-Fluss ist so türkisblau und kristallklar wie ich das noch kaum je gesehen habe – wie das wohl erst bei zusätzlicher Sonneneinstrahlung ausschaut?
In Bovec schlendern wir durch das Dorf. Es sind viele jüngere Gäste hier aus aller Herren Ländern. Sie kommen hierher um sich auszutoben – das Soça-Tal ist beliebt für Outdoor-Aktivitäten aller Arten. In einer kleinen Bar will ich drinnen was trinken, geht nicht, da sie zu klein ist dürfen sie nur außen auftischen. Ich tausche mich aus mit der Barkeeperin, sie erzählt mir vom Leben in Bovec und der Corona-Situation in Slowenien. Auf einem kleinen Markt hole ich mir frisches Obst und dann suchen wir eine Übernachtungmöglichkeit. Wir werden fündig. Und wie!
Der Mann oben ist David. Ein super Typ, wir verstehen uns auf Anhieb. Vor fünfzehn Jahren kaufte er sich Land und nun heißt er hier Camper willkommen. Es ist kein offizieller Campingplatz, sondern privat und lediglich auf Spendenbasis. David lebt in oben bebildeter, selbst gebauter Hütte ein sehr einfaches Leben fernab von der Zivilisation. Am Morgen trinken wir gemeinsam einen Kaffee und reden rund zwei Stunden über Gott und die Welt. Er erzählt mir seine Lebensgeschichte. Vor zwanzig Jahren ging nicht’s mehr bei ihm. Er stand am Abgrund und entschied sich, aus dem System, aus der „Matrix“ auszusteigen und ein Leben im Einklang mit der Natur zu leben. Heute wirkt David sehr zufrieden, in sich ruhend, man spürt ihm an, das er den für sich richtigen Weg gegangen ist. Hier kann er sich frei entfalten, frei wirken, frei schaffen und seine spirituelle Ader ausleben. Auf dem Campingplatz hat es Grillstellen und eine kleine, sanitäre Anlage. Er freut sich sehr, wenn die Gäste die Zeit bei ihm genießen und er so etwas aus dem Herzen geben kann. Über das was momentan passiert ist er bestens aufgeklärt – die neue Weltordnung welche aufgezogen werden soll, die Impfung welche die Seele der Menschen angreift, die gefährliche 5G-Technologie. Noch schneller, noch höher, noch weiter. Mehr, mehr, mehr. Immer mehr. Dabei ist fertig. Es ist genug. Einmal umkehren bitte! David’s Motto ist klar: Eines jeden’s freien Willen – aber eigentlich wäre es ja simpel. Wenn man sehen kann, ist alles perfekt. Die Natur und die Schöpfung ist perfekt. Das Böse, die Angst, sie ist nur in unserem Verstand und wird uns eingetrichtert. Ist die Welt Hölle, oder ist sie Himmel? Ist sie Licht oder Dunkel? Es wäre jetzt die perfekte Zeit sich zu lösen, zu lösen von Institutionen, Kirchen, Organisationen, Medien, Politiker und selbsternannten Rettern, die uns predigen wie wir denken, leben und handeln sollen – das Absolute, das Wirkliche, das ist im Innen zu finden. Das Gegenteil von Angst ist Liebe. Liebe und Vertrauen. David wünscht sich für die Menschen Liebe statt Angst. Wenn alles Energie ist und sich die Menschheit für den Zustand der Liebe statt der Angst, für die Selbstbestimmung statt der Obrigkeitshörigkeit entscheiden würde, was wäre dann erst möglich auf diesem Planeten? Träumen ist, so weit mir ist, ja noch erlaubt. 🙂
In Nova Goriça parkiere ich zufälligerweise bei einem Testzentrum. Ich schaue mir das an, sehe zum ersten Mal live wie dieses Stäbli ins Hirn gepresst wird. Autsch. Mir tut das schon beim Anblick weh. Wie Massenware laufen die Menschen dorthin, ziehen die Maske an, tragen sich ein, bezahlen, legen die Maske ab, sitzen hin, geben sich den ultimativen Kick, ziehen die Masken wieder an, laufen zum Auto und fahren wieder fort. Warum? Warum tun sich das so viele an? Ich muss weg. Fahre Richtung Küste. Heute will ich noch das Meer sehen. Vorher aber möchte ich mir noch ein authentisches, slowenisches Dörfchen anschauen. Ich werde fündig in Smarje. Smarje liegt etwas höher gelegen auf einem Hügel. Schöne, alte Häuser, Olivenbäume und allerhand Pflanzen und Blumen welche die Terrassen und die Gärten schmücken. Die Bewohner lauschen gemeinsam auf ihren Veranden und in der Dorfbeiz, tauschen sich aus. Das Leben scheint ziemlich normal hier. Ja und dann…dann endlich sehen wir die Weite des blauen Ozeans und wir stranden an der Küste. Die Kuh bleibt beim Auto, ich genehmige mir erst mal ein kühles…
Ein wunderbarer Moment. Die frische Küstenluft, die Bote auf dem Gewässer, die Weite und die Aussicht über das Meer hinaus in’s Nirvana. Das entschädigt für das trübe Grau der letzten Wochen. Es folgt ein erstes Bad und ein angeflogener Hauch der Gewissheit, das es richtig war der Schweiz noch etwas den Rücken zu kehren. Die Stadt in der wir stranden heißt übrigens Piran. Ein kleines Küstenstädtchen am südwestlichsten Punkt Sloweniens. Schön ist’s hier. Mit seinen engen Gassen wird es auch das Venedig Istriens genannt.
Am Abend lasse ich mich treiben und genieße den Sonnenuntergang auf einem schönen Aussichtsplätchen. Dann finden wir einen schönen Platz direkt an der Küste an dem wir erst mal zwei Nächte bleiben werden. Viele andere Reisende kommen hier zusammen, es hat eine Bar und die Stimmung ist ganz ausgelassen. Wir freunden uns mit einigen an und entscheiden uns spontan, eine zweite Nacht zu bleiben. Am Dienstag komme ich dann nicht so recht in die Gänge, spaziere der Küste entlang zu einem einsamen Steinstrand. Ich lausche dem Meer und höre Musik. Habe nichts besseres zu tun als ein ungeimpfluenztes Poser-Foto am Strand aufzunehmen. Immerhin das Timing des vorbeifliegenden Vogels, das stimmt.
Irgendwann kommt ein junger Mann vorbei. Ich frage wie’s geht – er setzt sich zu mir und wir kommen ins Gespräch. Das war Nachmittags um drei Uhr. Wir reden, und reden, und reden. Ein Gespräch über die Abgründe, die Schönheiten, die Weisheiten, die Tiefe und die Schule des Lebens. Vom Bewusstsein und Sein. Von der Kraft der Worte und der Macht der Sprache. Von der einzigen Quelle. Vom Werdegang und den Tücken zweier Suchenden, die sich Anfangs zwanzig auf ihre persönliche Reise begaben, denen geistiges Wachstum und persönliche Entwicklung wichtiger ist als Karriere, Geld, Status oder Konsum. Um 1 Uhr spät verabschieden wir uns. Die Begegnung mit Dennis wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Nie zuvor traf ich einen Menschen meines Alters der derart weise spricht und derart reflektiert durch’s Leben geht. Genau darum liebe ich das Reisen, solche spontanen Begegnungen, irgendwo aus dem Nichts einen Menschen anzutreffen, sich kurzerhand die Seele zu öffnen, sich auszutauschen und vom Gegenüber etwas mitzunehmen. Das ist Inspiration. Das ist Leben. Danke Dennis – und bis bald in den Bergen! 🙂
Wenn’s rundherum still ist, läßŧ die Musik die Seele tanzen!
Schön vo dir z ghöre.
Das tönt guet u di wunderbare bilder.
Machs guet Jan
Ganz interessanti Brichte u Lüt lehrsch du kenne. Ja u ds wätter isch hie würklech sch..
Alles Liebe