Frohe Festtage <3

Sie sind noch ungeimpft? Ja was aber auch, ganz schön hartnäckig. Und Sie sind bereits doppelt geimpft? Kein Problem, jeder macht mal Fehler im Leben. Jetzt daraus lernen, das Zeugs rausschwitzen und das nächste Mal booster machen, eh besser machen.

Es war ja die Frage aller Fragen in diesem Jahr: Bist du, bist du nicht? Hast du, hast du nicht? So unterschiedlich wir auch denken mögen, wir – ehemals genannt Menschen – heute Spezies Ungeimpfte und Geimpfte, werden eines für immer gemeinsam haben, wir werden nie vollständig geimpft sein. Naja „nie“ ist etwas übertrieben, ich bin und bleibe Realist und wünsche mir zu Weihnachten jetzt mal ganz realistisch, dass Corona über-über-übernächste Weihnachten, also 2025, vorbei ist.

Momentan ist es das nicht. Und es schien in letzter Zeit als wären viele überrascht, so, „uuuhhh, wieder so eine Weihnachten wie letztes Jahr, ja wie aber auch? Wie konnte das nur soweit kommen? Häi-äi-äi.“ Die Überraschung scheint fast so gross wie wenn der Nikolaus statt Erdnüssen plötzlich Popcorns in seinem Sack vor sich hertragen würde. Ja das hat wirklich niemand kommen sehen, welch Überraschung aber auch. Wenn die Welt doch nur so einfach gestrickt wäre, dass man kurzerhand sämtliche Erdenbewohner durchpieksen kann und dann ist wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Aber nein-nein-nein, ganz so einfach ist es halt einfach nicht.

Ich will so kurz vor den Festtagen nicht noch Spaß- und Spielverderber spielen, aber auch nächste Weihnachten 2022 wird wieder so werden. Meine Glaskugel sind nicht die Wissenschaftler – sondern das griechische Alphabet. Das ist noch ganz schön lang und dessen Trefferquote ist ziemlich genau. Man muss Stand jetzt kein Prophet mehr sein, um zu ahnen das nach Omrikon die noch vieeel ansteckendere, vieeel gefährlichere und vieeel schwerer einschätzbare mutierendste aller mutierenden Mutante Namens Pi auftreten wird.

Und dann wird es auch wieder ganz allein Ihre Entscheidung sein, wie nahe Sie das noch an sich heranlassen, ob es Sie neuerlich aus dem Couchsessel in die Höhe jagt und die ganze Nachbarschaft Sie in einer Lautstärke schreien hört: „Yeeesses Neiii, jetzt geht’s uns allen an den Kragen.“ Oder ob Sie auch beim nächsten Buchstaben wieder in sich ruhen, einen langen, tiefen Atemzug nehmen, in einem Zustand der Zuversicht etwas vor sich her lächeln und einfach sagen: „Kommt Zeit, kommt Rat.“

Bis Pi hier ankommt sind ich und meine Kuh dann vielleicht auch längst auf die thailändische Insel Koh Pi-Pi geflüchtet, nicht etwa um dort im Meer Pipi zu machen oder Pipi Langstrumpf zu suchen, sondern einen Pina-Colada zu schlürfen. Die über Jahre, einst wunderschöne, dann vom Massentourismus vollends eingenommene Insel und dessen Strände und Korallenriffe erholen sich wie so viele andere Touristenmagnete gerade wunderprächtig von den Strapazen. Holdrio! Wenn das Glas halbleer ist, so ist es ja immer auch halbvoll…

Heute ist der 24. Dezember 2021. Es ist Heiligabend. Ob Pandemie, Impfdemie oder Gentherapiedemie, das Theater geht noch ein bisschen weiter. Wer darauf wartet, dass der Hirte von ganz oben erklärt, die „Pandemie“ sei vorbei, der kann noch lange warten. Aber jeder kann für sich im Kleinen die „Pandemie“ allmählich beenden; „Corona, hä, was?“ Ich versuche das mehr und mehr. Manchmal ist es tagelang weit weg und ich lerne allmählich, nicht mehr gegen die Situation und die Umstände anzukämpfen, sondern probiere sie anzunehmen wie sie eben ist und im Kleinen etwas Gutes daraus zu machen. Es gibt Momente, da fühlt sich alles schwer an und das Herz blutet, wenn ich an die Kinder denke, die nichtsahnend aber feinfühlend in diesen Irrsinn hineinwachsen oder mich diese mit leuchtenden Augen anschauen wenn da mal einer ohne Gesichtswindel herumspaziert. Und es gibt Momente, da schmerzt es, wenn ich an die wehrlosen Älteren denke, die ihren Lebensabend in einsamer Abgeschiedenheit, in Isolation, abgeschnitten von ihren Liebsten, gehalten in einem Zustand der Angst, verbringen müssen. Vielleicht wird in diesen Tagen ja auch ein Kerzchen für diese Menschen angezündet. Oder und gerade auch für diejenigen Menschen, die an einer anderen Krankheit (Ja, das gibt es tatsächlich!) leiden und durch schwere Zeiten gehen. Und vielleicht findet man im nächsten Jahr dann doch noch die Courage, die etwas schwächeren Glieder der Gesellschaftskette zu schützen, und zwar wirklich zu schützen, nicht dieser, Sie wissen schon… ja, das wäre wirklich schön!

Es geht uns halt allen noch ziemlich gut. Am anderen Ende der Welt kämpfen tagtäglich viele Menschen ein Leben lang um ein Stück Brot und ums nackte Überleben, währenddessen wir uns hier von einem Käfer, den auch nach zwei Jahren noch kein Virologe je wirklich isolieren konnte, monate- oder bald jahrelang hinter einem Stofffetzen verstecken und am eigenen Körper herumexperimentieren lassen. In dieser Hinsicht wird dann jegliches Mitleid fehlen, wenn mündige, oft studierte Erwachsene erst nach der vierten, der zwölften oder der siebenundzwanzigsten gentherapeutischen Behandlung merken, dass es doch irgendwann die Eine zu viel war. Oder wenn nach dem vierten Super-Mega-Giga-Turbo-Booster die Einsicht Überhand nimmt, dass nicht die zwei Wochen Ferien im Jahr matchentscheidend sind, sondern sich vielmehr die fünfzig Wochen dazwischen stimmig anfühlen sollten.

Ich pöser-pöser Verschwörungstheoretiker, wie wir uns immer und immer wieder über die intakte Gesellschaft erheben. Dabei ist doch nur unseretwegen das Ganze noch immer nicht… so, jetzt fertig mit diesem Käse! Ein neues Jahr steht schon bald vor der Türe und ob 3G, 2G, 2G+, 4B, 1G, 5A, 7X, das GnueHeuDunge-Motto für 2022 lautet: Ich lasse mir von dieser Welt ganz sicher nicht die Laune verderben!

Daran will ich arbeiten. Und ich gratuliere allen von ganzem Herzen, die das in diesen Zeiten schaffen. Menschen, die sich ihr frohes Gemüt aufrechterhalten und nicht „solidarisch“ ihre Mitmenschen „schützen“, sondern leben und weiterleben. Hilfsbereit, in sich ruhend, inspirierend, gutgelaunt, authentisch, weitsichtig, munter, eigenständig denkend, zielstrebig, demütig, empathisch, glaubend, wahrhaftig, humorvoll und zufrieden ihren Weg gehen. Chapeau!

Denn niemand muss sich schuldig fühlen in diesen Zeiten mit einem Lachen durch die Gassen zu schlendern. Niemand muss sich schuldig fühlen, im Einkaufsgeschäft gut drauf zu sein und die Kassiererin mit einem lockeren Spruch aufzuheitern. Niemand muss sich schuldig fühlen, „anders“ zu sein oder die Mitmenschen in ihrem Denken und in ihrem Wesen anzunehmen ganz so wie sie eben sind. Und niemand muss sich schuldig fühlen, dieses eine große, viel zu stark beachtete Thema nicht mehr allzu ernst zu nehmen. Je mehr man ihm die Aufmerksamkeit entzieht, desto weniger Energie erhält das Ganze.

Schlussendlich sind wir ja nur das Produkt unserer Gedanken. Es sind und bleiben schwierige, aber eben auch spannende und wunderbare Zeiten, in denen Menschen zusammenfinden und zusammenkommen. Es sind gute Zeiten, um den eigenen Horizont zu erweitern und den Blickwinkel zu schärfen. Gute Zeiten, um neue Hobbys zu finden, neue Interessen zu entdecken, ein Buch zu lesen oder ein Instrument zu lernen und um alte Türen zu schließen und neue Wege zu gehen. Wer es unter diesen Umständen auch weiter schafft, sich selber treu zu bleiben, wird gestärkt und mit viel Rückgrat aus dieser Lebensphase herauskommen.

Möge das Heu nun ruhen, denn jetzt ist Weihnachten. Besinnliche Tage in denen es gut tun kann, den Fernseher, die Zeitung oder das Handy einfach mal für ein Weilchen beiseite-, eine wohlverdiente Pause einzulegen und sich selber etwas Gutes tun. Das Treffen mit den Nächsten steht an. Einander umarmen, mal wieder herzhaft lachen, die Hände reichen, die Hände schütteln und beim Händedrücken drücken Sie mal wieder so stark zu, als hätten Sie seit zwei Jahren keine Hände mehr geschüttelt! Oh nein, verzeihen Sie nein, das tun Sie besser nicht… 🙂

Aber etwas die Batterien aufladen, um im neuen Jahr mit neuen Kräften wieder für die Freiheit und die Menschlichkeit einzustehen und an einer neuen Welt zu basteln. GnueHeuDunge wünscht allen, unabhängig vom Impfstatus, zu ihrer eigenen Wahrheit und zum Kern zurückzufinden, einen allseits gelungenen Jahresabschluss und ein frohes Fest mit schönen, inspirierenden Gesprächen und viel Nähe. Und Apropos Weihnachtswunsch: Weihnachten ist ja auch das Fest der Liebe. Der Weihnachtswunsch meiner Kuh ist doch viel eher, dass wir nächstes Jahr wieder etwas lieb sind zueinander. Das Gegenteil von Angst ist ja bekanntlich Liebe. Wir wurden nun knappe zwei Jahre in einem Zustand der Angst gehalten. Wohin das geführt hat sehen wir jetzt und es ist wirklich nicht zielführend. Man stelle sich vor, wenn das umgekehrt wäre… die „Pandemie“ wäre plötzlich so viel schneller vorbei, als es sich je eine/r hätte erträumen lassen! Das ist kein Witz, das ist wirklich so!

Aber eben, sie ist und bleibt ja nur eine Kuh… wenn auch keine blöde.

Und so fließt das Wasser weiter den Fluss herab. Es chunnt scho guet. Irgendwenn. Irgendwo. Irgendwiä!

Frohi Feschttäg euch aune & blibet lebändig!

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